424 Rekruten sprechen ihr Gelöbnis auf die Fahne der Republik
Am 31. Jänner 2025 versammelten sich rund 1000 Gäste und Angehörige am Fliegerhorst Vogler, um die feierliche Angelobung junger Soldaten mitzuerleben. Begleitet von den Klängen der Militärmusik Oberösterreich, zeigten sich die Familien und Freunde der Rekruten beeindruckt vom festlichen Rahmen der Veranstaltung. Die angetretenen Soldaten hatten ihren Dienst am 7. Jänner in der Kaserne Hörsching angetreten und beenden mit dem heutigen Gelöbnis offiziell ihre Grundausbildung.
In den kommenden Monaten werden sie ihren Dienst in den Garnisonen Hörsching, Wels, Ried und Freistadt leisten.
Grußworte an die Soldaten richteten der Militärkommandant von Oberösterreich, Mag. Dieter Muhr, sowie der Landeshauptmann von Oberösterreich, Mag. Thomas Stelzer. Im Anschluss an die Zeremonie wurden den Soldaten und ihren Angehörigen ein traditionelles Gulasch serviert, um den besonderen Anlass gebührend ausklingen zu lassen. Moderiert wurde die Angelobung von Obstlt Alexander Skrzipek. Kommandiert hat Oberst Thomas Unterbrunner!
Ehrengäste waren:
Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer
Landtagsabgeordneter Michael Gruber
Landtagsabgeordneter Wolfgang Stanek
Landtagsabgeordneter Mag. Tobias Höglinger
Landesfeuerwehrkommandant und Bundesfeuerwehrpräsident Robert Mayer
Bezirkshauptmann Mag. Manfred Hageneder
iV Bürgermeister Hörsching Gemeinderat Robert Roitmair
iV Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, Major Florian Oberauer
iV Präsident Bergrettung Dr. Bernhard Schmid
Kommandant Heereslogistikzentrum Oberst des Generalstabsdienstes Klaus Streit
iV Kommandant der 4. Panzergrenadierbrigade Oberst Martin Bogenreiter
iV Kommandant Luftunterstützung Major Michael Herker
Kommandant des Panzerbataillons 14 Oberst Jörg Loidolt
Kommandant des Panzergrenadierbataillons 13 Oberst Alfred Steingreß
Präsident der OÖ Unteroffiziersgesellschaft Vizeleutnant Fritz Steiner
iV Präsident der OÖ Offiziersgesellschaft Major Florian Gumpinger
Rede des Militärkommandanten:
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann!
Sehr geehrte Ehrengäste!
Sehr geehrte Angehörige und Freunde der anzugelobenden Soldatinnen und Soldaten!
Soldatinnen und Soldaten!
2024 war das Jahr der Wahlen. In Österreich, in Europa, in den USA und in vielen anderen Ländern. Die Wahlen haben Ergebnisse geliefert und legen die politischen Wege der nächsten Zeit fest. 2025 ist das Jahr der Entscheidungen und der ersten Umsetzungen. Vieles, was uns betreffen wird, können wir noch nicht absehen. Es zeichnet sich jedoch schon ab, dass Vieles sehr große Auswirkungen auf uns haben kann und wird. Einiges davon können wir noch gar nicht abschätzen. Wir sollten nicht überrascht sein, dass es Überraschungen geben wird.
2024 ist für uns Österreicher ein Jubiläumsjahr. Da ist 1955, wegen dem wir 70 Jahre Staatsvertrag feiern. Nicht umsonst ist der 26. Oktober unser Nationalfeiertag. Wir haben 1945, mit 80 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges. 1995 ist uns in Erinnerung mit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union.
Dieser Fliegerhorst, auf dem Sie nun angelobt werden, ist ein Symbol für die letzten Jahrzehnte. Im Zweiten Weltkrieg erbaut, war danach hier der Sitz des Kommandos der US-Streitkräfte in Oberösterreich, weil ein Großteil von Oberösterreich ja amerikanische Zone war. Es war nicht ganz Oberösterreich amerikanisch, das Mühlviertel war russische Besatzungszone. Die Enns war die sogenannte Demarkationslinie zwischen den Besatzungszonen.
Mit 1955 war Österreich frei und erhielt einen Staatsvertrag. Die alliierten Besatzungstruppen verließen Österreich. Der Nationalrat beschloss ein Neutralitätsgesetz im Verfassungsrang zur Immerwährenden Neutralität. Wir versprachen, diese Neutralität mit allen Mitteln zu verteidigen, natürlich auch mit militärischen. Und das Bundesheer, zunächst als sogenannte B-Gendarmerie, übernahm die militärische Landesverteidigung. Die Alliierten verließen Österreich, die Amerikaner zogen von diesem Fliegerhorst aus und das Bundesheer mit seinem Vorläufer, die B-Gendarmerie, ein.
Für die Alliierten war die militärische Landesverteidigung Österreichs ein wichtiger Punkt für den Staatsvertrag. Es sollte in der Mittel Europas kein militärisches Vakuum sein. Die allfällige Verteidigung mit militärischen Mitteln war der Sicherheitsgarant, nicht die Neutralität an sich nur alleine.
Unsere militärische Verteidigung mit dem Bundesheer organisieren wir seitdem auf der Grundlage von allgemeiner Wehrpflicht und Miliz, mit einem Anteil an Berufssoldaten. Viele Einsätze begleiteten das Bundesheer in seiner Geschichte, viele davon im Ausland. Alle Aufträge hat das Bundesheer seitdem erfüllt.
Über viele Jahrzehnte hatte Österreich, und insbesondere Oberösterreich mit seiner Wirtschaftskraft, eine Zeit des Wiederaufbaus, des Wirtschaftswunders und des allgemeinen Wohlstandes, bis heute. Das wurde alles auf dem Fleiß, der Disziplin und dem Zusammenhalt der Bevölkerung aufgebaut. Der Aufbau erfolgte auf der Grundlage von Sicherheit. Für diese Sicherheit hat das Bundesheer einen erheblichen Anteil geliefert.
Viele sind heute hier unter uns, Väter, Großväter, Onkeln, die den Wehrdienst geleistet haben und für diese Sicherheit eingestanden sind. Sie sind heute hier, um die Angelobung Ihrer lieben Söhne, Enkel oder Neffen und Freunde beizuwohnen. Ich freue mich sehr, dass Sie heute hier sind. Ich bedanke mich an dieser Stelle für Ihren Einsatz für das Bundesheer.
Mit dem Wegfall des Eisernen Vorhanges und dem Ende des Kalten Krieges wurde unsere Erfolgsgeschichte noch größer. Inmitten eines zusammenwachsenden Europas fühlten wir uns geborgen. Sicherheit wurde zur Selbstverständlichkeit. Die militärische Landesverteidigung trat in den Hintergrund. Für einige war sie überflüssig geworden. Sie wollten sie sogar aufgeben. Die Neutralität erschien vielen als ausreichendes Sicherheitskonzept. Das Bundesheer war von einem jahrelangen schlimmen Sparprogramm konfrontiert.
Der Krieg in der Ukraine hat uns Österreicher unvermittelt vor Augen geführt, dass ohne militärische Sicherheit alles andere nichts ist. Ein Bekenntnis zur Neutralität reicht alleine nicht aus, um sicher zu sein. Bedrohungen machen davor nicht Halt. Unser gemeinschaftliches Leben muss mit militärischen Mitteln untermauert sein. Das kann nur ein starkes Bundesheer liefern. Wenn wir weiterhin über uns selbst bestimmen wollen, dann braucht Österreich so rasch als möglich ein starkes und verteidigungsfähiges Bundesheer. Österreich besinnt sich auf eine Umfassende Landesverteidigung, denkt wieder an eine entschlossene Wehrhaftigkeit und will ein starkes Bundesheer. Das wird nun wieder aufgebaut.
Vor diesem Hintergrund ist uns allen klar, dass Sie alle, die heute angelobt werden, so wichtig für uns, für das Bundesheer, für das Bundesland Oberösterreich und unsere Republik Österreich sind. Sie repräsentieren die Wehrhaftigkeit unserer Republik und tragen damit zum Frieden bei. Denn die Wehrhaftigkeit hat das Ziel, abzuhalten und es gar nicht zum Krieg kommen zu lassen.
Sie kommen zum Bundesheer in einer Zeit, wo der Wiederaufbau ins Laufen kommt. Zum Beispiel hier in Hörsching wird in den nächsten Jahren sehr viel investiert werden. Ohne Ihren Dienst wäre das nicht möglich. Wir brauchen Sie dafür. An dieser Stelle möchte ich bei den Ausbildern bedanke, die sich um die Soldatinnen und Soldaten angenommen haben und Ihnen viel beigebracht haben.
Soldatinnen und Soldaten! Ihr Dienst für unsere Gemeinschaft, das österreichische Volk und unsere Republik kann mit Gold nicht aufgewogen werden. Es gibt nichts Wertvolleres!
Daher bitte ich um einen großen Applaus für unsere Soldatinnen und Soldaten, die heute angelobt werden.
Ich danke Ihnen!
Es lebe das Österreichische Bundesheer!
Es lebe die Republik Österreich!
Weitere Bilder sind zu finden auf: https://flic.kr/s/aHBqjBZY26








