Oberstleutnant Martin Weiß im Gespräch mit Oberstleutnant Mag. Markus Oppitz.
“Das Interesse für die Militärseelsorge war eigentlich durch meine religiöse Gesinnung von Anfang an gegeben.”
Vorsitzender des Militärpfarrgemeinderates Oberstleutnant Martin Weiß, auch bekannt als Moderator bei den Konzerten der Militärmusik Oberösterreich
Herr Oberstleutnant, Sie sind der Obmann im Militärpfarrgemeinderat von Oberösterreich. Wie wird man dies?
Parallel zur zivilen Pfarrgemeinderatswahl finden immer auch die Militärpfarrgemeinderatswahlen statt, somit bin ich gewählt und voriges Jahr wiederum in meinem Amt bestätigt worden – Danke für’s Vertrauen.
Wann reifte in Ihnen der Entschluss sich in der Militärpfarre zu engagieren?
Das Interesse für die Militärseelsorge war eigentlich durch meine religiöse Gesinnung von Anfang an gegeben. Bei meinem Dienstantritt im Jahr 1983 als junger Leutnant in Oberösterreich hat mir die seelsorgliche Betreuung durch den damaligen Militärpfarrer sehr geholfen. Zudem zählt die Militärseelsorge seit Jahren auch offiziell zu meinem Aufgabengebiet im Personalbereich der Brigade.
Sie sind seit 2007 Obmann des Militärpfarrgemeinderates (MPGR). Wie war und ist die Zusammenarbeit im MPGR?
Ziel und Zweck ist es, dass von allen Garnisonen in Oberösterreich Leute im MPGR vertreten sind, damit die jeweils unterschiedlichen Erfordernisse in den einzelnen Kasernen abgedeckt werden können. Daraus ergibt sich auch eine bunte Zusammensetzung des MPGR.
Die Militärpfarre ist gebietsmäßig größer als eine übliche Pfarrgemeinde. Die Militärpfarre umfasst bis auf die Heeresunteroffiziersakademie in Enns alle Standorte in Oberösterreich. Wie nehmen Sie diese Unterschiede zu einem Pfarrgemeinderat in der Diözese Linz wahr? Gibt es überhaupt Unterschiede?
In meiner zivilen Pfarre LINZ-ST. MICHAEL behaupte ich immer, dass es keinen Unterschied gibt, was Aufgaben und Arbeitsweise betrifft. Der gravierendste Unterschied ist jedoch, dass sich Militärseelsorge vorwiegend unter der Woche im Dienst und nur in Ausnahmefällen am Wochenende abspielt. Anders ist es natürlich im Einsatz fern der Heimat, wo die Militärseelsorge noch einmal immens an Bedeutung gewinnt und eigentlich rund um die Uhr erforderlich ist.
Es gab einen personellen Wechsel in der Militärseelsorge OÖ. Konnten Sie Militärkurat Pater Jakob und seinen Pfarradjunkten StWm Tondl bereits besser kennenlernen? Welche Erwartungen oder Wünsche haben Sie an beide?
Diese Frage stellt sich nicht, es ist vielmehr so, dass ich und die Mitglieder im MPGR den Erwartungen des neuen Militärpfarrers gerecht werden müssen. Auf jeden Fall ist ein personeller Wechsel immer auch die Möglichkeit Neues zu wagen und natürlich das Altbewährte beizubehalten.
Gemeinsames Ziel muss sein, dass der Glaube im täglichen Dienstbetrieb noch spürbarer wird und die Militärseelsorge als unverzichtbarer Bestandteil in Friedenszeiten und im Einsatz weiter an Bedeutung gewinnt. Herr Oberstleutnant, wir danken für Ihre Zeit. Alles Gute für Ihr Wirken im MPGR!