Für den Befehlsbereich 4 OBERÖSTERREICH

Der Baumbefehl

Sachstand, Absicht und Weiterentwicklung der Wald- und Baumbestände im Befehlsbereich 4 sind die Inhalte des sogenannten Baumbefehls. Im Mai 2021 erging an alle Dienststellen ein Befehl des Militärkommandanten von Oberösterreich über die „Wald- und Baumbestände in den Liegenschaften des Bundesheeres im Befehlsbereich 4 mit Sachstand, Absicht und Weiterentwicklung“. 
Mit diesem Befehl setzt das Militärkommando Oberösterreich das Wald- und Baumkonzept auf Grundlage der Fachdienstanweisung für Land- und Forstwirtschaft, Jagd- und Fischereiwesen sowie Landschafts- und Kommunalpflege um.
 Immerhin verfügt das Bundesheer in Oberösterreich über 450 Hektar geschlossene Waldfläche. Der Großteil befindet sich auf den Schieß- und Übungsplätzen sowie am Gelände der Heeresmunitionsanstalt in Stadl-Paura. 
Wie in ganz Österreich sind auch in Oberösterreichs Kasernen die Baumbestände von der Klimaerwärmung betroffen. Die heißen Sommer, verbunden mit geringen Niederschlägen, setzen besonders den Fichten zu. Die so geschwächten Bäume sind eine leichte Beute für den Borkenkäfer, der sein Übriges tut. Die Eschen leiden unter einem Schlauchpilz, der zuerst die Triebe und in weiterer Folge den ganzen Baum absterben lässt. Auf Grund dieser Schäden und um die weitere Ausbreitung von Schädlingen hintanzuhalten, wurde ein erheblicher Teil des Baumbestandes gerodet. 
Weitere Schwergewichte der forstlichen Arbeit lagen beim Durchforsten von Wäldern, der Kulturpflege und beim Entfernen von Windwürfen.

Darüber hinaus erwirtschaftete der Forsttrupp des Militärkommandos Oberösterreich über 2000 Festmeter Holz für die heereseigene Säge in Hochfilzen. Holz, das sich nicht zur Weiterverarbeitung eignet, wurde gehäckselt und für die Hackschnitzelheizung in der Heeresmunitionsanstalt Stadl-Paura verwendet.
 Bei der Verjüngung der Wälder wird einerseits auf eine natürliche Aussaat und andererseits auf Aufforstung gesetzt. Für den Fliegerhorst Vogler in Hörsching hat das Land Oberösterreich dem Militärkommando Oberösterreich rund 600 Setzlinge zur Verfügung gestellt. Der letztens zuständige Landesrat und jetzige Landtagspräsident Max Hiegelsberger sorgte dafür. 
Die neue Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger übernahm diese Aufgabe und setzte symbolisch eine junge Eiche auf dem Fliegerhorst Vogler in Hörsching ein. Gepflanzt werden heimische Bäume wie Winterlinde, Stieleiche, Hainbuche sowie Eibe und Wildobstbäume wie Vogelkirsche, Wildbirne, Eberesche und Holzapfel, die einen Beitrag zur Biodiversität aber auch zur CO2-Reduktion liefern sollen. 
Folgende forstwirtschaftliche Maßnahmen sind in den einzelnen Garnisonen geplant:


Amtsgebäude Garnisonstraße Linz


Der Bestand an Bäumen und Sträuchern ist überschaubar. Es gibt einen geringen Baumbestand aus Eichen, Akazien und Obstbäumen sowie Platanen. Mit der Sanierung des Standortes müssen die Platanen leider gerodet werden. Der Kasernenkommandant nimmt den Besatz mit Bäumen und Sträuchern in die Liegenschaftsplanung im Rahmen der Objektsanierungen auf. Auch der Ersatz der zu rodenden Platanen ist in die Planung aufzunehmen. Im Umkreis von zehn Metern sind Pflastersteine zu verlegen, um den Neupflanzungen Sickerwasser zukommen zu lassen. Als Baumersatz werden wiederum Platanen festgelegt.


Fliegerhorst Vogler Hörsching


Dieser Standort ist wegen seinem schottrigen Boden von Trockenheit geprägt, ausgenommen der Bereich um den Haidbach. Die Baumverluste sind erheblich, weil Fichten, Lärchen und Kiefer geschnitten werden mussten. Es sind noch einige Bäume, hauptsächlich Eschen, zu schneiden.
Der Ersatz der geschnittenen Bäume wurde bereits eingeleitet. Möglichkeiten für Alleen sowie Einzelbäume als Schattenspender sind auszunützen. Bei den Alleen bieten sich eher schnell-wachsende Linden sowie langsam-wachsende Eichen und Ebereschen an.
Priorität hat die Laufstrecke entlang des Kasernenzauns, welche komplett in der Sonne liegt und daher im Sommer unattraktiv ist. 
Dort sind schnellwachsende Bäume und Sträucher als Sicht- und Windschutz sowie als Schattenspender anzupflanzen.
Rund um das Objekt 46 sind, wegen dem vorhandenen Kanalsystem, keine tiefwurzelnden Bäume anzupflanzen. Dort sind dekorative Bäume vorzusehen.


Zehner-Kaserne Ried


An diesem Standort stehen fast keine Bäume mehr. Gleichzeitig bieten sich kaum mehr Bereiche für Bepflanzungen an. Die kürzlich geschnittenen Bäume wurden noch nicht ersetzt. An diesem Standort sind die Möglichkeiten für Sträucher auszunützen. Geschnittene Bäume sind entsprechend zu ersetzen.


Garnisonsübungsplatz Asenham / Ried

Auf dem Übungsplatz wurden Gräben errichtet und damit die Wurzeln der dortigen Fichten beschädigt. Der Waldbestand wurde somit in Mitleidenschaft gezogen und es ist davon auszugehen, dass die geschädigten Bäume sterben werden. Beim Grabensystem ist ein Ersatz mit anderen Bäumen umzusetzen. Auf diesem Standort wird auf Naturverjüngung gesetzt.



Towarek-Schulkaserne Enns


Die Kiefern im Bereich zur Hauptstraße wurden geschnitten. Viele alte Kastanienbäume, zum Teil von der Miniermotte befallen, sind auf dem Areal vorhanden, die ersetzt werden müssen.
Auf dem Areal bietet sich ein Mischwald mit Schwarzkiefern und Ahorn und Linden an. Die vorhandenen Ahorn- und Lindenbäume können geschnitten werden. Entlang des Kasernenzauns zur Hauptstraße sind Kirschen, Wildapfel und Wildbirne vorzusehen. Als Ersatz für die Kastanienbäume sind Walnuss und eventuell wiederum Kastanien mit roter Blüte zu setzen.

Schießplatz Ramsau / Molln


Die Eschenbestände wurden herausgeschnitten. Der Baumbestand erneuert sich von selbst. Anflug in Bereichen, die nicht genützt werden, soll man aufwachsen lassen.
Garnisonsübungsplatz Treffling
Auf dem Übungsplatz steht wertvoller Mischwald. Das Käferproblem konnte durch starken Herausschnitt entscheidend eingedämmt werden. Auf diesem Standort wird auf Naturverjüngung gesetzt. Tannen verbreiten sich von selbst, genauso wie Eiben. Naturverjüngte Fichten bleiben bestehen. Im Umkreis vom „Bürgstummergut“ und der Ortskampfanlage müssen alte Obstbäume ersetzt werden.

Tilly-Kaserne Freistadt


Der Baumbestand in der Kaserne ist überschaubar. In der Kaserne stehen sehr alte Eichen. Die Eichen sind zu erhalten. Wenn es erforderlich ist, bei den Munitionskästen die Birken zu schneiden, ist entsprechender Ersatz zu setzen.


Garnisonsübungsplatz Geyerhof / Freistadt


Der Bestand ist gesund und vorbildlich gepflegt. Es wird weiterhin auf Naturverjüngung gesetzt.


Hessen-Kaserne Wels


Auf diesem Standort herrscht sehr trockener Boden mit Schotter und wenig Humus vor. Somit kommt der Beschattung durch Bäume eine besondere Bedeutung zu. Auf dem Areal musste sehr viel geschnitten werden, weil viele Bäume schwer geschädigt waren. 
Für die Bepflanzungen bieten sich Linde, Ahorn, Buche, Schwarzkiefer, Platanen, Hainbuche, Eberesche sowie Sträucher an. 
Auf dem Areal sind viele Möglichkeiten für Bepflanzungen vorhanden. Bei der Weiterentwicklung ist auf eine große Baumvielfalt zu achten.


Panzerübungsgelände Flugfeld Wels


Auf dem Gelände stehen geringe Bestände von Sträuchern. Es wird weiterhin auf Naturverjüngung gesetzt.


Schießplatz Alharting


Am Schießplatz wurde großflächig durchforstet. Der Anteil an Fichten wird kontinuierlich abnehmen. Die Kiefern werden noch bleiben. Der Fichtenbestand, der in Schussrichtung rechts an der Grundstücksgrenze als Sichtschutz steht, ist rechtzeitig zu erneuern.


Heeresmunitionsanstalt Stadl-Paura


Der Boden auf diesem Areal ist trockener Schotterboden und speichert kaum Wasser. Auf dem Areal ist bereits viel herausgeschnitten worden, insbesondere bei und auf den Bunkern. Es wird auf natürliche Verjüngung gesetzt. Daher wird im Laufe der nächsten Jahre ein Mischwald mit hohem Laubbaumanteil entstehen, vorwiegend mit Buchen, Kiefern und Eichen. Die Brandschutzstreifen werden Schritt für Schritt ausgeholzt, um Schäden durch Sonnenbrand bei den Altbäumen hintanzuhalten. Hierfür werden fünf Jahre veranschlagt. Mit dem daraus ausgeschlägerten Holz kann das heereseigene Heizwerk in Stadl-Paura beliefert werden. Der Standort eignet sich zudem ganz besonders dafür, Jungbäume zu entnehmen, welche an anderen Standorten eingepflanzt werden. Es handelt sich dort somit um eine „natürliche Baumschule“.







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